Frosch im Hals

Es gibt so viel zu sagen
Im Hals steckt ein Frosch
Worte fließen aufs Papier


Ich habe kürzlich darüber nachgedacht, warum ich mir als Avatar ausgerechnet die Frau mit der Kröte auf der Brust ausgesucht habe. Eine spontane Entscheidung, damals. Meine Haare sind etwas kürzer und dafür dunkler. Das Alter weicht von Jahr zu Jahr immer stärker ab. Trotzdem fühlt es sich richtig an, immer noch.

Vielleicht ist es die Nacktheit, die Schutzlosigkeit, die hier die Verbindung herstellt. Ein gesprochenes Wort kann nicht zurückgenommen werden. Ist die angesprochene Person durch meine Worte verletzt, kann ich mich entschuldigen. Ungeschehen machen kann ich es nicht.

Die Amphibie auf der Brust ist vielleicht die Kröte, die man schlucken muss. Wie stellt man einen Frosch im Hals bildlich dar?

Das geschriebene Wort kann gedreht und gewendet werden. Papier ist geduldig, aber nicht ewig. Der Blog als virtuelles Papier wird auch nicht in alle Ewigkeit fortbestehen. Es geht mir aber auch gar nicht darum, Worte für die Ewigkeit zu finden. Es ist der Prozess des Schreibens, der es für mich interessant macht. Das Spielen mit Worten. Das Ausarbeiten einer Idee. Prüfen. Verwerfen. Erneut versuchen. Vielleicht irgendwann zufrieden sein und entscheiden: jetzt ist es gut.

(Bildquelle: Hieronymus Bosch, Der Garten der Lüste)

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