Karl wandte sich den anderen Mülltonnen zu, als er sah, dass Jakob nun wieder voll bei seiner Arbeit war. Ein prima Kerl, ein bisschen einfältig, aber tüchtig. Lebte bei seiner Großmutter. Jakob war ungefähr so alt wie Zoja, seine Tochter. Karl war stolz auf Zoja. Sie studierte irgendetwas, das mit Computern und dem Internet zu tun hatte, und obwohl Karl nicht genau verstand, was sie da eigentlich machte, wusste er, dass sie es schaffen würde, genau so, wie er und seine Frau es geschafft haben. Als sie vor 21 Jahren nach Deutschland gekommen waren, war Zoja ein kleines Baby gewesen.
Der Job bei der Müllabfuhr war nicht sein Traum, aber als Mechaniker hatte er lange Zeit eine Stelle gesucht und keine Arbeit gefunden. Wenigstens hatte seine Frau an ihren früheren Beruf anknüpfen können, und mittlerweile hatte er sich mit der Tatsache abgefunden, bis zum Ruhestand Mülltonnen durch die Gegend zu wuchten.
Er dachte an seine Frau und hoffte, dass seine Mila nach der Nachtschicht wenigstens ein bisschen Schlaf finden würde.
Der 11. Teil der Alphabetgeschichten.