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Alphabetgeschichten: J

Jakob blickte der Gestalt nach, die mit dem Fahrrad an ihm vorbeirauschte. Das weiße Kleid flatterte im Wind, und die junge Frau schien irgendwie von innen zu leuchten. Ihr Gesicht war wunderschön. Seine Oma hatte ihm oft von Engeln erzählt. Seine Mama war einer. Beim Papa war sich die Oma nicht ganz sicher. War das auch ein Engel gewesen, da auf dem Fahrrad? Vielleicht sogar Mama? Er konnte sich nicht mehr an sie erinnern, sie war schon in Himmel gegangen, als er noch ganz klein war. Oma zeigte ihm manchmal Fotos, und auch da war eine wunderschöne Frau mit Locken abgebildet. Oma sagte auch, dass seine Mama dort oben auf ihn warten würde.

Die Weste hatte sich im Wind gebläht. Bestimmt waren da Flügel darunter versteckt. Ein Engel!

Eine schwere Hand legte sich auf seine Schulter. Eine tiefe Stimme mit dem lustigen ›r‹ sagte: »Jakob, träume nicht.« Er wandte sich der Mülltonne zu, die am Straßenrand stand. Er durfte auf keinen Fall vergessen, seine Oma zu fragen, ob Engel manchmal wieder auf die Erde kommen.


Der 10. Teil der Alphabetgeschichten. Ich wünsche euch alles Gute für das neue Jahr, egal, ob mit oder ohne Engeln 🙂

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