Zoja betrachtete von der Theke aus die nervöse Frau. Vorhin hatte sie ihr unfreiwillig einen Schrecken eingejagt. Dabei wollte hatte sie nur nachgefragt, ob noch alles passen würde. Die Frau schreckte auf und starrte sie an, als hätte sie einen Geist gesehen.
Abgesehen davon war die heutige Vormittagsschicht extrem ruhig. Wenn Wochenmarkt und schönes Wetter war, kamen nur wenige ins Café. Zoja nahm das Tablett und ging zu der Frau am Fenster.
»Vorsicht, nicht erschrecken!«
Aber die Frau schien in ihrer eigenen Welt zu sein und ließ sich wohl auch durch eine Bedienung nicht aus der Ruhe bringen. Sie war vor einer Stunde hereingekommen und hatte zu schreiben begonnen. Nun war sie bereits beim dritten Cappuccino, den Zoja auf den Tisch stellte. Neben der Tasse lagen einige eng beschriebene Blätter. Auf einem davon stand das Wort Alphabetgeschichten, doppelt unterstrichen. Als Zoja zur leeren Tasse griff, hielt die Frau kurz inne und richtete ihren Blick auf sie. Sie schien sie kurz mit hellen blauen Augen zu mustern. Ein wacher Blick, aber nicht unangenehm. Kleine Lachfältchen rahmten die Augen ein. Zoja grinste zurück. Der Blick der Frau wanderte nach unten, zum Namensschild. Sie lächelte.
»Perfekt. Danke, Zoja!«
Der letzte Teil der Alphabetgeschichten.