Quentin hörte das rhythmische Klopfen auch. Es kam aus der Nachbarwohnung, daher hörte er nicht nur das dumpfe Pochen, sondern auch ihr Stöhnen. Er war leiser, nur beim Höhepunkt stieß er meistens ein gutturales Grunzen aus. Scheinbar hatten sie und ihr Freund heute Vormittag beide frei und nutzen die Gunst der Stunde.
Er selbst saß vor dem Rechner. Im Firmenchat wurde gerade der Fortgang des aktuellen Projektes diskutiert, aber er konnte sich nur noch schwer konzentrieren. Die Nachbarin gefiel ihm auch. Deli kannte sie wohl sogar, und er hatte schon mal vorsichtig nachgefragt, ob sie sich vorstellen konnte, bei einem Dreier oder Vierer mitzumachen. Sie fand die Vorstellung aber nicht so gut und reagierte abweisend, daher war das Thema schnell vom Tisch. Schade.
Mittlerweile wurde der Rhythmus schneller. Ein imaginärer Dreier war immer noch besser als nichts, also tippte er schnell bin kurz AFK, der Hausmeister steht vor der Tür ins Chatfenster. Stimmte ja auch. Fast. Der Hausmeister war tatsächlich da gewesen, allerdings kurz bevor die Besprechung begonnen hatte. Egal. Könnte ja so sein.
Er schloss die Augen und stellte sich vor, auf der anderen Seite der Wand zu sein. Seine Hand wanderte nach unten und löste den Hosenknopf.
Teil 17 der Alphabetgeschichten.