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Momentaufnahme

Vielleicht hat der Fotografeinen Witz gemacht,um die Anspannung zu nehmen.Vielleicht waren Freunde da,die gute Laune verbreitet haben. Woran hast du gedachtim Moment der Aufnahmeals du fürs Foto gelächelt hast? Manche Menschen glaubten,dass der Fotoapparatdie Seele raubtund eine leere Hüllezurücklässt. Dein Name neben dem Foto,noch mehr Namen und Text,ein dünner schwarzer Rand. Dein Foto neben dir,noch„Momentaufnahme“ weiterlesen

Winterspaziergang

die Welt ist fast schwarzweiß gewordendie Farben haben sichunter dem Schnee verstecktdunkles Braungedecktes Grüngerade noch zu erkennen die Welt ist fast lautlos gewordendie Geräusche haben sichhinter den Bäumen verborgengleichmäßiges Atmenknirschende Schrittegerade noch zu vernehmen das Lachen der Kinderdie am Waldrand Schlitten fahrenklingt leisegedämpftunwirklichwie ein fernes Echoaus einer längst vergangenen Zeitals die Welt noch laut und„Winterspaziergang“ weiterlesen

Veränderungen

es gibt Veränderungendie so langsam eintretendass ein Menschenlebenviel zu kurz istum sie überhaupt zu erkennen es gibt Veränderungendie so schnell eintretendass ein Menschenlebenviel zu träge istum sie überhaupt zu verarbeiten es gibt Veränderungendie so unauffällig sinddass ein Menschenlebenviel zu reichhaltig istum sie überhaupt zu bemerken es gibt Veränderungendie so einschneidend sinddass ein Menschenlebenviel zu klein„Veränderungen“ weiterlesen

achtlos

Die Wiese lag da in der warmen Abendsonne.Der Junge nahm theatralisch Anlauf und schlug(unter den bewundernden Blicken des Mädchens)einen Purzelbaum nach dem anderen. Lachend zogen sie weiter,achtlos.Die geschlagenen Purzelbäume blieben zurück,ächzend und mit blauen Flecken auf der Borke. Der Park lag da in der hellen Mittagssonne.Das Mädchen saß anmutig auf der Bank und ließ(unter den„achtlos“ weiterlesen

Spiegelbild

Ich bin das.Weiß ich es?Nicht ausgeschlafen zwinkert es mir zu,säuselt klagend wie der Wind im Geäst,wie Gedanken – undeutlich, dann klar: „ich will heraus!“Es flüstert: „ein Schlag befreit – selbst uns – von allem!“„Von uns selbst befreit?“„Schlag ein“, flüstert es, „heraus will ich!“Klar, dann undeutlich – Gedanken wie Geäst im Wind,der wie klagend säuselt zu„Spiegelbild“ weiterlesen

Am Morgen

Am Morgenkommt es mir so vorals sei die Welt ganz neugerade eben fertig geworden– taufrisch, sozusagen Nachts,wenn alle schlafenwird siezerlegt,zerstörtund wirbeltbruchstückhaftdurch unsere Träume. Am Morgenentsteht sie völlig neuunberührt und noch ganz kühlbevor die Strahlen der neuen Sonnesie wärmen. Das Leben beginnt. © Arthur Witten Weil sich momentan alle Ideen weigern, von mir weitergesponnen zu werden,„Am Morgen“ weiterlesen

die milchlieder des löwenzahn

der blautondes himmelserschalltim ganzen taghell und klar sonnengelbenotenköpfewerden vom windstets neu arrangiertwährend ein kindunerhörte liedervon der wiesepflückt nach dem letztendecrescendo(der ruf der mutterund die notenverklungenund verwelkt)hallen fleckenwie ohrwürmerauf haut und kleidnoch langenach Inspiriert wurde das Gedicht durch das Gemälde eines jungen Mannes mit drei Jahren, der sich auch den Titel dazu ausgedacht hat.

Die Meerjungfrau

Ein kleines Mädchen, noch jung an Jahrenmit Sommerhut und roten Haarenwar mit seinen Eltern am Strand.Es schien die Sonne, es wehte der Windund so spazierte das kleine Kindmit Mutter und Vater an der Hand. Die Eltern schlendern am Strand entlang,genießen der Wellen beruhigenden Klang,dem Mädchen wird das zu fad.Es will schöne Steine und Muscheln entdecken,die„Die Meerjungfrau“ weiterlesen