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Alphabetgeschichten: D

Deli sah nur ein verschwommenes leuchtendes Viereck vor den Augen tanzen. Sie saß im Bus und zog die Nase hoch. Der ältere Herr, der in der gegenüberliegenden Reihe saß, schaute immer wieder zu ihr, aber sie konnte durch den Tränenschleier sein Gesicht nicht erkennen. Und eigentlich war es ihr egal, ob er mitleidig oder angewidert„Alphabetgeschichten: D“ weiterlesen

Alphabetgeschichten: C

Caro reagierte erst auf den Zuruf eines Mannes, als dieser schon wieder im Getümmel verschwunden war. Er hatte eine Entschuldigung gerufen, aber sie war so erschüttert, dass sie erst einmal gar nicht begriff, warum er sich bei ihr entschuldigte. Sie blickte wieder aufs Handy. Deli hatte ihr geschrieben, dass sie gerade aus der Praxis gekommen„Alphabetgeschichten: C“ weiterlesen

Alphabetgeschichten: B

Ben bekam Seitenstechen. Was für ein beschissener Start in den Tag! Er hatte gestern Abend vermutlich das Ladekabel nicht richtig angesteckt und deshalb war dem Mobiltelefon irgendwann in der Nacht endgültig der Saft ausgegangen. Folglich hatte am Morgen kein Wecker geklingelt, und wenn die Müllabfuhr nicht so laut gewesen wäre, würde er noch immer selig„Alphabetgeschichten: B“ weiterlesen

Herr Bst

Herr Bst ist Künstler und mag am liebsten leuchtende, warme Farben. Sommerfarben. Meistens sieht man ihn nicht, den Herrn Bst. Das hängt sicher auch mit seinem Namen zusammen. Bst, bst, das sagen die Erwachsenen, wenn die Kinder zu laut sind. Und dann werden die Kinder manchmal leise und schrumpfen ein wenig in sich zusammen. Wie„Herr Bst“ weiterlesen

Abendgedanken

Der Abendhimmel leuchtetin surrealen Farben,die Mondsichel hängt davorwie in einem alten SciFi-Gemälde. Wir leben vielleicht nichtin der besten aller Welten,aber wir müssen auch nichtnach den Sternen greifenum bei uns selbstanzukommen. Ein Abendhimmel hat mich zu diesen Zeilen inspiriert. Leider konnte ich auf der Autobahn kein Foto machen. Wobei: die Farben wären sowieso auf dem Foto„Abendgedanken“ weiterlesen

Gedanken nach einer unruhigen Nacht

Der Morgen dämmertund mit ihm die Erkenntnis,dass die Nacht bisweilenwie eine biblische Plageüber uns kommt. Die Augen sind gelähmt und taub,die Ohren blicken ängstlich hinter jedes Geräusch. Wir werden heimgesucht von Traumbildern(schönen wie schrecklichen)und Stechmücken,die sich allesamtweder erwischennoch vertreibenlassen.

Das Ende der Welt

»Komm mal her, mein Kind.« Normalerweise mag ich es gar nicht, Kind genannt zu werden. Das hat mich schon gestört, als es altersmäßig zutreffender war als jetzt. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass mein Körper relativ früh beschlossen hat, dass es jetzt genug sei mit dem Wachsen. Aber die Vermieterin, eine alte Frau, die einen„Das Ende der Welt“ weiterlesen

Durch den Wind

Er saß am Fenster und schaute nach draußen. Menschen eilten vorbei, von daheim zur Arbeit, von einem Termin zum nächsten, wieder nach Hause. Auch er war zeitweise einer von ihnen, aber wo es bei allen anderen fokussiert und zielgerichtet zuzugehen schien, herrschte bei ihm Chaos. Zu viele Gedanken, zu viele Ideen, die sich entwickelten, wenn„Durch den Wind“ weiterlesen

Die Klassenclowns

»… oder träumst du wieder?« Sid blickte von seinem Buch auf. Sprach da jemand mit ihm? Er blickte sich um. Hinter ihm standen Mick, Rick und Mack. Drei Brüder aus dem gleichen Gelege, fast wie aus dem Gesicht geschnitten. Nur die Farbe der Schuppen unterschied sie voneinander. Mick war eher grau als grün, bei Rick„Die Klassenclowns“ weiterlesen

world wide simulation

Es gibt Situationen, die sind – wie soll ich es sagen? Wie ein Riss in der Zeit. Alles, was davor passiert ist, fühlt sich ganz weit weg ist, auch wenn einem ein Blick auf die Uhr sagt, dass man erst seit einer knappen Viertelstunde in diesem Raum steht. »Irre, oder? Noch einmal?« Ich nicke benommen.„world wide simulation“ weiterlesen