es gibt Veränderungendie so langsam eintretendass ein Menschenlebenviel zu kurz istum sie überhaupt zu erkennen es gibt Veränderungendie so schnell eintretendass ein Menschenlebenviel zu träge istum sie überhaupt zu verarbeiten es gibt Veränderungendie so unauffällig sinddass ein Menschenlebenviel zu reichhaltig istum sie überhaupt zu bemerken es gibt Veränderungendie so einschneidend sinddass ein Menschenlebenviel zu klein„Veränderungen“ weiterlesen
Autor-Archive:Ysé Pidot
Alles in Butter !?
Böse Zungen unterstellen Männern ja eine gewisse Eindimensionalität im Zusammenhang mit Milchfettprodukten unter haushaltsüblichen Lagerbedingungen („Schatz, wo ist denn die Butter?“). Aber auch Menschen wie ich, die mit zwei X-Chromosomen pro Zelle durchs Leben gehen, sind hier und da überfordert, wenn es um das Auffinden von bestimmten Lebensmitteln zum Zwecke der heimischen Bevorratung geht. Ich„Alles in Butter !?“ weiterlesen
Fiktion?
Ein nicht ganz ernst gemeinter Fragebogen – viel Spaß damit! ¶ Sind Sie ein fiktionaler Charakter? Führen Sie ein Leben, wie es im Buch steht? Ein einfacher Test verschafft Klarheit darüber, ob Sie jemand sind, der von jemand anderem erdacht worden sein könnte, sei es als Romanfigur, Protagonist in einem Drehbuch etc. Mögliche Anzeichen: Familie/Freundeskreis„Fiktion?“ weiterlesen
honigkuchenpferd
»Lass dich überraschen«, sagte er und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Und weiter? Ich saß an meinem Schreibtisch und starrte auf den Bildschirm. Mist. Vorhin war ich noch total motiviert gewesen, an der Geschichte weiterzuschreiben, und jetzt überfiel mich gähnende Leere im Kopf und bleierne Müdigkeit. Ich gähnte. Vermutlich war die Euphorie von meinem Unterbewusstsein vorgegaukelt„honigkuchenpferd“ weiterlesen
achtlos
Die Wiese lag da in der warmen Abendsonne.Der Junge nahm theatralisch Anlauf und schlug(unter den bewundernden Blicken des Mädchens)einen Purzelbaum nach dem anderen. Lachend zogen sie weiter,achtlos.Die geschlagenen Purzelbäume blieben zurück,ächzend und mit blauen Flecken auf der Borke. Der Park lag da in der hellen Mittagssonne.Das Mädchen saß anmutig auf der Bank und ließ(unter den„achtlos“ weiterlesen
mutatis mutandis
Er freute sich, nach dem Lockdown endlich wieder mal leibhaftig in sein Büro gehen zu dürfen und die Kollegen wiederzusehen – wenn auch nur für einen Tag. Heute war Mittwoch, und für die beiden verbleibenden Arbeitstage waren dann schon wieder Videokonferenzen angesagt. Etwas früher als üblich öffnete er die Bürotür. Er war zeitig losgefahren, um„mutatis mutandis“ weiterlesen
Wort-Schöpfungen
Im Anfang war das Wort. Und aus Worten wurden Sätze,Aus Sätzen wurden Abschnitte,Aus Abschnitten wurden Kapitel,Aus Kapiteln schließlich Geschichten. Eine davon erleben wir,Die anderen denken wir uns aus. Das Gedicht raus von der Wolkenbeobachterin hat mich zu diesem kurzen Gedicht inspiriert.
Spiegelbild
Ich bin das.Weiß ich es?Nicht ausgeschlafen zwinkert es mir zu,säuselt klagend wie der Wind im Geäst,wie Gedanken – undeutlich, dann klar: „ich will heraus!“Es flüstert: „ein Schlag befreit – selbst uns – von allem!“„Von uns selbst befreit?“„Schlag ein“, flüstert es, „heraus will ich!“Klar, dann undeutlich – Gedanken wie Geäst im Wind,der wie klagend säuselt zu„Spiegelbild“ weiterlesen
Am Morgen
Am Morgenkommt es mir so vorals sei die Welt ganz neugerade eben fertig geworden– taufrisch, sozusagen Nachts,wenn alle schlafenwird siezerlegt,zerstörtund wirbeltbruchstückhaftdurch unsere Träume. Am Morgenentsteht sie völlig neuunberührt und noch ganz kühlbevor die Strahlen der neuen Sonnesie wärmen. Das Leben beginnt. © Arthur Witten Weil sich momentan alle Ideen weigern, von mir weitergesponnen zu werden,„Am Morgen“ weiterlesen
die milchlieder des löwenzahn
der blautondes himmelserschalltim ganzen taghell und klar sonnengelbenotenköpfewerden vom windstets neu arrangiertwährend ein kindunerhörte liedervon der wiesepflückt nach dem letztendecrescendo(der ruf der mutterund die notenverklungenund verwelkt)hallen fleckenwie ohrwürmerauf haut und kleidnoch langenach Inspiriert wurde das Gedicht durch das Gemälde eines jungen Mannes mit drei Jahren, der sich auch den Titel dazu ausgedacht hat.